Im zarten Alter von fünf Jahren zeigte mir mein Vater mit dem 10x50 Fernglas den Planeten Jupiter. Ich konnte ein winziges Scheibchen erkennen und vier Monde; zwei links und zwei rechts. Am nächsten Tag durfte ich Jupiter selbst einstellen und sah plötzlich nur drei Monde! Was bedeutet das? Verschwunden? Das war der Auslöser, warum ich mich mit der Astonomie beschäftigt habe.
Mein erstes selbst gebautes Teleskop war ein Kosmos Linsenbausatz. Ein Brillenglas mit 50mm Durchmesser und zwei kleine Linsen für das Okular ergaben, eingebaut in ein Papprohr, ein Teleskop mit 30facher Vergrößerung! Damals war ich 10 Jahre alt.
Mein erstes "großes" Teleskop war ein japanisches 3-Zoll-Spiegelteleskop mit einer Wackelmontierung und zwei Okularen, dazu ein Okularsonnenfilter, der mich die Sehkraft des rechten Auges kostete. Er platze bei einer längeren Sonnenbeobachtung und verbrannte in Nullkommanix meine Netzhaut, natürlich an der Makula, der Stelle des schärfsten Sehens.
Der Mensch gewöhnt sich an alles, wenn er genug Zeit dafür hat. So hat mein Gehirn das Fehlende einfach ersetzt und im Laufe der Zeit konnte ich wieder dreidimensional sehen.
Im Alter von etwa 25 Jahren bekam ich das Buch "Das Fernrohr für jedermann" von Hans Rohr in die Hände und etwas später schliff ich meinen ersten Spiegel: 6 Zoll f/8. Mein erstes komplett selbstgebautes Spiegelteleskop in transportabler Ausführung: alles selbst konstruiert und auch gebaut:
Der erste 6-Zöller!
In der Stadt München war ein Teleskop dieser Größe schlecht einsetzbar, da der Stadthimmel viel zu hell war. Also nix wie raus aus der Stadt und hoch in die Berge! In einer Stunde Fahrzeit konnte ich das Sudelfeld erreichen und unter besten Bedingungen wunderbar beobachten. Das war 1972... Keiner der Mitglieder der Münchener Volkssternwarte wollte damals mitfahren, bis auf den Rainer B. Wir zwei konnten mit dem 6-Zöller mehr sehen als der Rest mit dem 12-Zöller der Volkssternwarte!
Öffnung ist ja durch nichts zu ersetzen, als durch mehr Öffnung und dazu die guten Bedingungen am Sudelfeld! Es folgte deshalb ein 10-Zöller f/6, ein schnellerer 10 Zöller mit f/5 und ebenfalls selbst gebauten Montierungen. Und wieder mit selbst geschliffenen Spiegeln!
1977
wurde ich (mit Geld) gezwungen nach Dortmund umzuziehen... kein guter
Platz für die Astronomie! Der Stadthimmel war sehr hell, im Umland war
der Himmel hell und erst im Sauerland war es etwas besser.
1978
schliff ich meinen ersten großen Spiegel aus Zerodur: 12 Zoll f/5. Das
dazu passende teilbare Teleskop, auf einer selbst konstruierten
Montierung, war zum Transport optimiert. Alles zusammen wog 90 Kilo! Damit
ging es von Dortmund aus wieder in die Alpen. Zum Sudelfeld, das
mittlerweile auch andere zum Spechteln entdeckt hatten, oder auf die
Plose in Südtirol.
Das war lange Zeit mein Hauptgerät! Durch den geteilten und drehbaren Tubus konnte man in jeder Stellung bequem an das Okular kommen.
Dieses Teleskop war mir irgendwann zu schwer geworden und so plante ich etwas Leichteres zu bauen. Im Internet kaufte ich einen ausgeschlachteten 12,5" Dobson ohne Optik. Der wurde an einem Tag mit der Zeroduroptik bestückt und funktionierte recht gut. Er sah leider sehr häßlich aus. Ich erkannte schnell die Schwachstellen und dachte gleich über Änderungen nach.
Hier das Ergebnis: geschweißte Aluprofilen geben die richtige Stabilität. Die Rockerbox und die Höhenräder sind aus Multuiplex-Birke. Dieses Gerät ist der allererste "Klose-Dobson".
Nun war mein Appetit geweckt und kurz darauf entstand der erste 16-Zöller.
Leider war der Meade-Spiegel langbrennweitig ( f/4,5) und deshalb konnte ich im Zenith nur auf Zehenspitzen beobachten. Auf Dauer recht anstrengend... und so kam ich auf die Idee, den Fangspiegel etwas weiten nach unten zu neigen. Der lowrider war geboren!
Ab dem Jahr 2002 war mein Motto: Größer, leichter, transportabler. Leicht, ultraleicht, federleicht! Und immer ein lowrider!
20 Zoll, 2000mmBrennweite!
Einblick nur 165cm hoch!
Ein Leichtbau aus Aluminium und Multiplex-Birke
Aluminium Spiegelzelle
Mit einer Hand...
Der schräge Einblick
50cm Spiegel von Roland Herrmann
Das war mein Lieblingsinstrument: Der Ur-Lowrider! Der erste in Deutschland gebaute 20-Zöller, der ohne Leiter oder Tritt zu benutzen war.
Dann plante ich schon den nächsten Klose-Dobson: einen 18-Zöller in Ultraleichtbauweise. Also 18 " und nur 20 kg... ich wollte mal sehen, ob das geht!
Vorrher allerdings kam der 16-Zöller in Leichtbauweise:
16 Zoll Klose-Dobson f/4,18 Ultra-Leichtbauweise nur 17,5 Kg konzipiert für Flugreisen
Alles in einer Kiste, aber ohne Stangen
und sicher verpackt!
Hier ist er, der speziell für den Transport im Flugzeug gebaute 18-Zöller mit weniger als 20 Kg Gewicht.
Weiter geht es! Der ultimative 20-Zöller! Nur 25 kg... und damit wieder flugtauglich.
Zwei Brüder: 12 Zoll und 16 Zoll
10 Zoll als Klosedobson
Für Flugreisen konzipierte Dobsons:
Zum Reisen braucht man leichte Teleskope! Hier der erste ultraleichte 16-Zöller: 17,5 Kilo! Hier mit meinem Freund Roland zum ersten Mal auf der Hakos-Farm in Namibia.
Das war der nächste Streich: 18 Zoll, im Flugzeug transportierbar und nur 19,5 Kilo schwer. Der zweite Besuch der Hakosfarm, wieder mit Roland.
Das war der dritte Streich: der ultimative Reise-Dobson. Der 25 Kilo leichte 20-Zoll lowrider. Der ging ohne Übergepäck zu bezahlen bei Airberlin mit nach Namibia. Auch diesmal war der Roland mit dabei!
Zum Schluss noch einmal schön von der Seite:Der ultimative Reisedobson: 20-Zoll, lowrider, 25 Kilo! Dieses für mein Empfinden perfekte Teleskop steht seit 2014 beim Hottie in Südafrika. Da der 20-Zöller aber in Südafrika steht, brauchte ich etwas Großes für meine Beobachtungen in Deutschland.
Der federleichte 21-Zoll-lowrider! Gesamtgewicht nur 25 Kilo 2,11m Brennweite f/4 Einblick im Zenith 1,65m Mit eingebautem Filterschieber und Irisblende
Dieser 16-Zöller ist (vorerst) der lezte Klosedobson!
Oups... das war nicht der letzte Klosedobson! Der nun allerletzte Dobson: 28 Zoll und nur 40 Kilo schwer!
Dieser Dobson wurde beim ITV sogar prämiert!
Ich habe auch Exoten gebaut:
6 Zoll f/15 Refraktor in Dobsonbauweise
und einarmige Gabel-Montierung dafür!
Meine neueste Anschaffung: natürlich gebraucht!
Mercedes Sprinter 208 CDI
Timms Astromobil
Unter dem Bett die Staukästen
Dort ist alles gut verstaut
Schublade raus
Der zerlegte 20-Zöller
Hier wird gefahren
Platz für drei Leute
Sitzecke und Küche
Sonstiges und Astrostühle:
25/40 x 100 Semi-APO Feldstecher aus China
15x45 und 15x50 Canon-Feldstecher mit Bildstabilisator
und viele hochwertige Okulare Typ Nagler, Pentax und Carl Zeiss
Und natürlich Timms Astrostuhl, stufenlos verstellbar und sehr leicht.
Neuer Astrostuhl, leichter und stabiler
schnell + leicht zerlegbar
Der ultraleichte 16-Zöller beim ersten Einsatz in Namibia