Seit 2011 beobachte ich auf Hottie Oberholzers Farm in Südafrika!
www.savannah-suntours.com
Hier ein kleines Filmchen: https://www.youtube.com/watch?v=GnoFAAqehng
Astronomie im südafrikanischer Winter. Vier Leute bei Hottie auf der Stargate-Farm im Juli/August 2019
Hallo Freunde des Südhimmels,
den weißen Nächten im Juli kann man vortrefflich
entgehen, wenn man Ruheständler ist oder Urlaub hat, einen Reisedobson besitzt
oder, noch besser, einen 20-Zöller bei Hottie stationiert
hat... und etwas Geld für eine Astrotour ausgeben kann.
Wir sind diesmal zu viert: Patrice, Dietmar, Timm,
alle schon mehrfach bei Hottie und Dominik, unser „Azubi“ zum ersten Mal.
Nach angenehmem Nonstopflug und gemütlichem Transfer
zu Hotties Astrofarm in der Nähe von Vryburg/Northwest wurde die erste Nacht
gleich zu einem Höhepunkt.
Zumindest für Dominik, der noch nie mit großem
Equipment am Südhimmel beobachtet hatte. Diese erste Nacht hat er in seinen
Aufzeichnungen als „Timms Tour“ festgehalten.
Diese Tour fängt im Juli immer mit Omega Centauri
an.
Dieser riesige Kugelhaufen erzeugt bei Neulingen
regelmäßig eine Gänsehaut mit entsprechenden Ausrufen wie krass, unglaublich,
Boah, omg usw.
Natürlich auch bei Dominik.
Es folgen kreuz und quer alle hellen Objekte in der
im Zenith stehenden Milchstraße. Die Reihenfolge ist jedesmal unterschiedlich,
wie es mir gerade einfällt.
Neben Omega Centauri findet man die Gold Dollar
Galaxy NGC 4945, eine langgestreckte Edgeon Galaxis quer durch das gesamte
Gesichtsfeld.
Nicht weit davon steht die NGC5128, die Centaurus A
Radiogalaxis.
Südlich von Omega Centauri, dicht neben einem hellen
Stern, steht der Kugelhaufen NGC5286, ein echt schöner Anblick!
Bevor es hinter der Scheune verschwindet sehen wir
dann beim Corvus das Stargate, ein sehenswerter Asterismus,
bei dem ein kleines Sterndreieck in einem großen
Dreieck steht.
Knapp daneben noch ein Knaller: M104, die
Sombrero-Galaxis. Im 8mm Ethos ein atemberaubender Anblick.
Beim Corvus sehen wir noch die Antennen Galaxien und
innerhalb des Vierecks den planetarischen Nebel NGC4361,
der besonders schön mit einem OIII Filter zu sehen
ist.
Dann ein paar Objekte in Zenithnähe: die Kugelhaufen
M4, NGC6144 und M80,
weiter zum Silver Nugget Cluster NGC6441, ein
kleiner Kugelhaufen neben dem Stachel des Scorpions,
und gleich weiter zu M7, der im 31er Nagler
bildfüllend ist.
Nebendran, praktisch im gleichen Gesichtsfeld der
winzige Kugelhaufen NGC6435.
Den kann man mit hoher Vergrößerung sogar auflösen.
Das geht bei M22 locker mit niedriger Vergrößerung.
Ein prächtiger Kugelhaufen, der größte am
Nordhimmel.
Weiter geht es zu M28, auch ein leicht zu findender
Kugelhaufen.
Im Schützen findet man dutzende Kugelhaufen, manche
leicht, manche wie die Terzanhaufen schwer.
Besonders interessant sind NGC6522 und 5528, denn
man sieht beide gleichzeitig im Gesichtsfeld.
Schön sind auch M55, östlich neben dem Schützen und
an der Unterkante des Teapots M54, M70 und M69.
Einige NGCs stehen noch dabei. NGC6652, weiter oben
NGC6624 und NGC6569 und NGC6558, die im 31er Nagler locker ins Gesichtsfeld
passen.
Inzwischen ist die kleine Magellansche Wolke höher
gestiegen und ein Blick auf 47 Tucanae lässt neue Begeisterungsrufe laut
werden!
Auch die beiden Blobbs in der Wolke erzeugen im
OIII-Filter einige Jubelschreie.
Die Highlights rund um das Milchstraßenzentrum sind
allerdings der Lagunennebel M8,
der Trifidnebel M20, der Omeganebel M17 und der
Adlernebel M16.
Mit 20 Zoll und so hoch stehend eine wahre Pracht!
Besonders schön sind jetzt die Planeten Jupiter und
Saturn.
Beide stehen extrem hoch und bei gutem bis sehr
gutem Seeing lassen sie unglaublich viele Details sehen.
Lange bevor der Mond aufgeht und deep sky unmöglich
macht, gehen wir gegen 1 Uhr ins Bett.
Ein sehr langer Reise- und Beobachtungstag macht
einfach müde!
Hier ein paar Bilder vom Beobachtungsplatz und dem
romantischen Zugang und den Dobsons auf der Beobachtungsfläche:
Das "Stargate"
Dunkel war’s, der Mond schien helle... nur so
kann man solche Fotos machen. Belichtungszeit ca. 30 sek. bei ISO 800.
Freie Sicht nach Süden!
Dominik am 16-Zöller
Dietmar am 20" Lowrider
Patrice beobachtet am 16" im Sitzen
Ich, auch am 20-Zöller
Der Lowrider im Einsatz
Die extrem helle Milchstraße
Nur leichte Aufhellungen am Horizont
Wir hatten immer klaren Himmel, bis auf die letzte
Nacht, in der einige schwarze Wolken durchzogen.
Das SQM-L zeigte immer Werte um 22! Das lag
möglicherweise auch am Staub in der Atmosphäre.
Sehr guter Himmel!
Meistens war es tagsüber warm bis 30°, Staub
aufwirbelnder Wind, der sich aber immer nachts legte und stark fallende Temperaturen, zum
Glück nie Frost.
Weiter oben hatte ich ja schon von unserem Start in
eine grandiose Woche berichtet.
Die wurde leider getrübt durch meine Unfähigkeit,
das mitgebrachte Argo Navis
ordentlich zum Laufen zu bekommen. Die Mechanik war
kompliziert, aber hat dann doch funktioniert.
Leider bin ich noch zu unerfahren, um mit der
abgespeckten Bedienungsanleitung
das Argo Navis auf den Südhimmel einzurichten. Es
funktionierte einfach nicht!
Ich werde da mich noch einarbeiten müssen.
Also wie gehabt auswendig oder mit Sternkarte und
dem SkySafari Pro!
Die Standardkerzen gehen ja einfach und wurden jede
Nacht bestaunt…
da macht man nichts falsch.
Im 20-Zöller ist es ja eine echte Augenweide, Omega
Centauri und die anderen großen Kugelhaufen sich anzuschauen.
Genauso die Galaxien und Gasnebel.
Ich habe sie alle ja schon dutzende Male
beschrieben, aber sie werden trotzdem nie langweilig.
Schwieriger, dafür interessanter, sind dann doch die
kleinen Objekte, die man sich
mühsam erarbeiten muss. So ging es uns mit den
meisten im 20-Zöller erreichbaren planetarischen Nebeln im Adler.
Der steht bei Hottie viel höher als in Deutschland,
nämlich bis zu 70°.
In bunter Reihenfolge sahen wir zuerst das Objekt
des Monats August 2019.
Puh, am Anfang ist Sh 2-71 kaum zu finden, da
SkySafari eine falsche Position anzeigt.
Danach öfter aufgesucht, aber meistens etwas
enttäuscht, weil Sh 2-71 nicht besonders auffällig ist.
Gleich daneben der Kugelhaufen NGC6749, der immer
schnell aufgefunden wurde, obwohl er nur als zarte Aufhellung zu sehen ist.
Dann die „besseren“ PN, wie NG6781, der Snowglobe
Nebula. Ein diffuses Scheibchen, dass innen etwas dunkler und einer Seite offen zu sein scheint.
Leicht zu finden ist der winzige NGC6790, wenn man
es mit Filterblinken versucht.
Er ist recht hell und fällt sofort ins Auge. Bei
hoher Vergrößerung erscheint er als etwas vergrößerter Stern.
Nicht weit entfernt findet man NGC 6778, ein kleines
Scheibchen ohne Zentralstern.
Auch mit Filterblinken gut zu finden.
NGC6751, genannt Glowing Eye, ist auch klein, rund
und bei höherer Vergrößerung ist ein Zentralstern sichtbar.
NGC6772 erscheint größer und oval. Der Zentralstern
ist unsichtbar.
Nur 6“ große Winzlinge sind Me 1-1 und M 1-74, die
man gut mit Filterblinken erwischt.
Im OIII erscheinen sie wie aufgeblasene Sternchen.
Ähnlich erscheint NGC6803, der sternförmig ist und
dann NGC6804, der deutlich größer ist.
Im Adler findet man noch den Kugelhaufen NGC6760,
der leicht aufzufinden ist.
Er ist nicht auflösbar. Erscheint aber deutlich
körnig im sternreichen Hintergrund.
Wenn man 9 (in Worten neun) Nächte hintereinenden
bei prächtigen Bedingungen beobachten kann, muss man sich Aufgaben stellen, damit es nicht
langweilig wird.
Eine Aufgabe ist z.B. das Abklappern eines
Sternbildes nach allen sichtbaren Objekten.
Das fällt leicht im Delfin, ist aber eine
Herausforderung im Skorpion oder noch mehr im Schützen.
Im Schützen wimmelt es nur so von Kugelhaufen aller
Größen und Helligkeiten.
Der hellste ist M22, der im Zenith stehend deutlich
schöner ist als z.B. M13.
Man kann sie beide nacheinender einstellen und so
direkt vergleichen.
Mir gefällt M22 deutlich besser!
Manche stehen dicht beieinander wie etwa NGC6522 und
6528 und ein paar Grad entfernt NGC6558 und 6569.
Alle NGC Kugelhaufen in beiden Sternbildern sind im
20-Zöller auflösbar, manche aber wie NGC6388 bleiben im Zentrum unauflösbar.
Viele der schwachen Kugelhaufen, wie etwa die
Terzanhaufen, sind nur als Aufhellung sichtbar.
Für mich der einfachste davon ist Terzan 3, gefolgt
von Terzan 5 und Terzan 8.
An den anderen habe ich mir die Zähne ausgebissen
oder einfach nur die Lust verloren.
In beiden Sternbildern tummeln sich auch viele
Planetarische Nebel, wie etwa der Bugnebel NGC6302 oder der interessante NGC6337, der Cheerio Nebel mit
einer Linie von Sternchen durch den Ring.
Dazu jede Menge Gasnebel, wie etwa die Katzenpfoten,
der Hummernebel und natürlich die Kracher M8, Lagunennebel, M20, Trifidnebel, M16, Adlernebel und M17,
Omeganebel.
Die Nächte 10 und 11 verbrachten wir im Bett… die
Safari durch den Pilanesberg Nationalpark stand an!
Anfahrt um 6:30 in der Morgendämmerung
Auch hier ein paar schöne Fotos:
Happiger Eintrittspreis, der in Hotties Pauschalpreis enthalten ist.
Warthog Warzen-schweine
Flusspferd mit Baby
Nashorn
Elefant vor Sonnen-aufgang
Noch ein Elefant
Leicht verdreckte Elefanten
Jagende Löwin
Löwen beim Trinken
und Spielen
und Raufen
Verliebte Giraffen
Die letzten beiden Nächte waren der zweiten
Nachthälfte gewidmet.
Gezwungenermaßen, da der Mond erst um Mitternacht
unterging.
Hier sind besonders die beiden Magellanschen Wolken
zu erwähnen, da sie langsam aber sicher ihren Höchststand erreichten.
Puh, da tummeln sich hunderte Sternhaufen,
Kugelhaufen und Gasnebel auf engstem Raum.
Eine wahre Pracht ist der Tarantelnebel, der
besonders im OIII-Filter im 10mm Ethos seine ausgeprägte Form und unglaublichen
Kontrast zeigte.
Die große Wolke enthält über 500 Objekte, im Night
Sky Observers Handbook 4 sehr genau katalogisiert. Da braucht man Wochen, um sich da durchzukämpfen!
Das haben wir zugunsten der Riesengalaxien im Cetus
nicht gemacht.
NGC253 ist ein echter Hingucker, eine strukturierte
Galaxis fast in Kantenlage, mit vielen im UHC-Filter sichtbaren HII-Regionen.
Ebenso groß ist die NGC55, die fast ein halbes Grad
misst!
Auch sie ist in Kantenlage und hat eine hellere und
eine etwas dunkleren Seite.
Später, zwei Stunden vor Dämmerungsbeginn,
spazierten wir durch den Fornax-Galaxienhaufen.
Hier tummeln sich zwei Dutzend Galaxien, verteilt
auf drei, vier Gesichtsfelder.
Die schönste davon ist die Balkenspirale NGC1365,
genannt der Propeller.
Da muss man etwas höher vergrößern, um diese
wunderbare Form gut zu sehen.
Gegen 4 Uhr steht dann der Orion hoch genug, um sich
schnell noch M42 anzusehen… natürlich in Farbe!
Wenn ich im Oktober wieder bei Hottie bin, wird der
Orion dann sehr hoch stehen: Rigel kulminiert um 3 Uhr 30 in 71° Höhe.
Am letzten Tag dann ein echter Höhepunkt: das
erste mal in meinem Leben kann ich gleichzeitig alle 8 hellen Saturnmonde im
13mm Ethos sehen.
Schwer sind wie immer Mimas und Enceladus, weil sie
sehr nah am Ring stehen und sehr schwer Hyperion mit einer Helligkeit von
14,9mag. Der steht nur knapp 3 Bogenminuten vom Saturn entfernt und das ist
extrem schwierig! Wenn man Saturn außerhalb der Gesichtsfeldes platziert, ist
Hyperion kein Problem. Kennt man die genaue Position kann man ihn blickweise
zusammen mit Saturn aufblitzen sehen.
Vor dem Abflug schnell noch den Spiegel reinigen,
damit der ganze Staub weg ist… die nächste Gruppe wird es danken!
Noch ein schönes Bild vom 20-Zöller:
Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch... dann werden wir zu fünft sein.
Wunderbares in Südafrika Oktober 2018
Hallo Freunde des Südhimmels,
das war mal wieder ein unglaublich schöner Besuch
auf Hotties Astrofarm
in Südafrika!
Wir waren diesmal fünf bunt gemixte Leute, die sich
sehr gut verstanden.
Das waren Horst, unser Senior aus Köln, Peter aus
Baden, Dietmar aus Hessen, Patrice aus Fronkreisch und ich, auch aus Baden.
Patrice........Hottie........Dietmar........Peter........Horst........und ich hinter der Kamera
Eigentlich sollten wir wegen des gemeinsamen Transfers
vom Flughafen zur Farm in Vryburg im gleichen Flugzeug sitzen, aber der Stand-by-Status in der Business-Class für
Dietmar, Patrice und mich sprach diesmal gegen uns!
Wir kamen nicht mit und konnten erst einen Tag
später mitfliegen. Auch dieser Jumbo war ausgebucht, so dass wir statt Business
in der Economy fliegen mussten. Hauptsache
mitfliegen!
Hottie erklärte sich bereit, uns drei am nächsten
Tag auch abzuholen, was für ihn bedeutete, in zwei Tagen fast 1600km zu fahren.
Danke Hottie, das war sehr gut, denn wir brauchten
so keinen Mietwagen zu nehmen.
Das Wetter war sehr gut und so konnten wir nach dem
Essen schon die ersten Beobachtungen machen.
Horst und Peter hatten schon am Abend zuvor die
Dobsons, Astrostühle und Beobachtungstische aufgestellt, so dass es gleich
richtig losging
Die Instrumente: 100mm Bino, zwei 16“ Dobsons und der
20“ Lowrider.
Die Bedingungen: kaum Wind, 15 Grad und superklarer
Himmel: SQM-L um 21,90!
Diese Bedingungen sollten sich noch verbessern, denn
in der vorletzten und letzten Nacht passte es perfekt!
Dazu kam ein geniales seeing, so dass auch hohe
Vergrößerungen einsetzbar waren.
Das ist wirklich blauer Himmel!
Sieben Nächte am Stück, zwei Tage Pilanesberg-Safari,
eine Nacht bedeckt mit Regen und die letzten Nächte dann der Hammer.
Die Objekte waren wie immer die Knaller des
Südhimmles im Skorpion, Schützen und Pfau, dazu in der zweiten Nachthälfte
alles um Orion,
Fornax, Eridanus, Taube und Hase.
Auch die Wintermilchstraße kam schon wieder hoch mit
Vela, Carina und Kreuz des Südens. Dazu konnten wir 5 Kometen sehen.
Der hellste war Komet Wirtanen, der immerhin 8m3
hell war.
Die letzte Beobachtungsnacht möchte ich genauer
erzählen:
Die Dobsons wurden nach dem Grillen eingerichtet,
die Planeten und der Halbmond erforscht, dazu ein Komet im Circinus
(C/2016 M1 PANSTARRS) gefunden und ein paar schöne
Fotos vom Beobachtungsplatz geschossen.
Dann ab ins Bett! Wir stellten den Wecker auf halb
Eins, dem Monduntergangstermin.
Nach einer Tasse Kaffee ging es los mit der NGC1097
im Fornax.
Unglaublich, was man da mit 20“ sehen kann:
eine Balkenspirale mit zwei gegen die Uhr drehenden
Armen und der kleinen Galaxis NGC1097 B rechts stehend.
Der obere Arm ist deutlicher als der Untere zu
sehen.
Nördlich davon steht der große PN NGC1360. Nach ein
paar Minuten Suche und stolpern über die GX NGC1385 war er schnell gefunden.
Ein heller Zentralstern wird von einer großen,
ovalen Scheibe umschlossen, die nach außen immer schwächer wird.
Der große Fornax Galaxien Cluster in der Nähe war
der Hammer! Ein halbes Dutzend helle Galaxien im Gesichtsfeld.
Jede zeigte bei höherer Vergrößerunge schöne
Details. Die Krönung aber ist der Fornax-Propeller!
Eine wunsderschöne Balkenspirale, wohl die schönste
am ganzen Himmel!
Die bekannten NGC 55, 300, 253 und 247 folgten nun
schnell nacheinander.
Bei NGC247 konnten wir drei Galaxien von Burbidges
Chain sehen.
Die Vierte ist nur 15m8 hell und sehr schwer.
Dann kam das Grus Quartett, das mittlerweile zu meinem
Standardprogramm gehört, weil es leicht zu finden ist.
Jede der Galaxien zeigte schöne Details, wenn man
hoch vergrößert.
Schnell noch der Helixnebel, bevor er wegtaucht. Den
hatten wir in der ersten Woche im Zenith genauer angesehen.
Im OIII konnten wir Teile der äußeren Schale sehen
und im 4,7er Ethos (490fach) sogar die kleine Hintergrundgalaxis. Gut an der länglichen Form zu erkennen.
Die Magellanschen Wolken kulminierten und boten eine
Fülle von interessanten Objekten.
Wir besuchten die Tarantel und die riesigen HII
Regionen daneben, versuchten bei zwei Kugelhaufen Einzelsterne zu erkennen
(negativ)
und endeten bei den großen Kugelhaufen NGC362 und
104.
Beide sehen ähnlich dicht gedrängt aus, aber NGC104
ist wesentlich größer und doppelt so hell. Er ist 17 000 LJ von uns entfernt.
Ein echter Augenschmaus!
Dicht dabei steht der zur SMC gehörende NGC121, der
etwas gemottelt aussieht und erst im 4,7mm Ethos am Rand
ein halbes Dutzend Einzelsternchen erkennen lässt.
Nicht schlecht für einen Kugelhaufen, der fast 200 000 LJ entfernt ist.
In der Taube gibt es einen ähnlichen dicht
gedrängten Kugelhaufen: NGC 1851
Das ist echt ein kleiner Bruder von NGC104, nur ein
Drittel so groß, weil er etwa 40 000 LJ entfernt ist. Zwei Grad daneben zwei große und helle Galaxien:
NGC1792 und 1808, eine schöne Balkenspirale mit kurzen Armen.
Neben dran ein Vordergrundstern.
NGC1792 erscheint länglich und gemottelt mit zwei
Vordergrundsternchen.
Beide Galaxien passen beim 26er Nagler (90fach)
gerade so ins Gesichtsfeld.
Der Orion stand schon sehr hoch, dass zum guten
Abschluss der schönste aller Gasnebel genauer betrachtet wurde.
Auffällig die Farben: der Hauptteil grünlich, der
Bogen dagegen rötlich braun.
Das Trapez schön getrennt mit den E und F
Komponenten. Einmal sah ich indirekt auch die Komponente G.
Das glückte mir bisher nur in Namibia mit Martins
24-Zöller.
Dietmars Problemobjekt, der Pferdekopfnebel, stand
endlich so kontrastreich im 26er Nagler, dass Dietmar ihn selbst einstellen
konnte.
Der einzige, der etwas Probleme damit hatte, war
Horst. Seine Augen sind halt schon ein paar Jahre älter!
Der Flammennebel war sehr hell, natürlich nur, wenn
man Alnitak aus dem Gesichtsfeld hielt.
Erstaunlicherweise konnte ich ihn sehr leicht sehen,
obwohl ich noch den H-Beta-Filter vom Besuch beim Pferdekopf eingesetzt hatte.
Ohne Filter war er natürlich noch besser erkennbar.
Sehr interessant war NGC1999, bei dem man im 6er
Ethos den schwarzen, dreieckigen Dunkelnebel gut erkennen konnte. Sehenswert!
Gegen 4 Uhr war auch Eta Carina so hoch gestiegen,
dass man ihn im Sitzen sehen konnte. Er ist größer als M42, aber nicht schöner!
Gut zu sehen, wenn man von einem zum anderen
schwenkte.
Um 4 Uhr 30 war dann Schluss, denn das war ja unser
Abreisetag!
Jetzt noch etwas zur Himmelsqualität: In den ersten
Nächten lagen die SQM-Werte
immer zwischen 21,80 und 21,95. Das ist schon echt
gut!
In der vorletzten Nacht haben wir mal die Messungen
mit Patrices Handy festgehalten.
Wenn man einen Ausreißer mit SQM 22,18 weglässt,
waren es überirdische Werte im Schnitt über 22,0.
Natürlich gab es auch andere schöne Dinge! Ein sundowner mit zünftigem Grillen.Zuerst wird ein Feuerchen unter dem 700 Jahre alten Kameeldornbaum gemacht.
Die Glut eignet sich hervorragend zum Grillen der riesigen T-Bone-Steaks!
Das schmeckt!
Warten auf den Sonnenuntergang
Das waren zwei wunderbare Wochen beim Hottie...wir sehen uns 2019 wieder!
Hallo Freunde des
Südhimmels,
wir waren eben zwei Wochen lang im südafrikanischen
Winter auf Hotties Astrofarm in Vryburg/Northwest.
Zwei Wochen voll mit vielen guten Erinnerungen.
Wir waren zu sechst: zwei Franzosen, zwei Leute aus
dem Rheinland und zwei vom Ober- und Mittelrhein.
Patrice und Benoit, Michael und Peter, Dietmar und
ich.
Passend zur Marsopposition und zur Zenithstellung
von Jupiter, Saturn, Vesta und Pluto.
Der Sonnenuntergang:
Mit Venus...
Zum ersten Mal in meinem Leben war es mir möglich,
alle Planeten, Pluto und Vesta in einer Nacht zu sehen.
Am Abend Merkur, Mondsichel und Venus im Westen,
Jupiter, Saturn und Pluto im Zenith und Mars im Osten.
In der zweiten Nachthälfte folgten Neptun und
Uranus. Das ist echt selten!
Wir hatten meist ein gutes seeing, was für
Planetenbeobachtungen ja wichtig ist.
In der letzten Nacht war es außergewöhnlich gut, was
beim Mars im Zenith bedeutete, dass man den Staubsturm sehr gut beobachten
konnte.
Außer ein paar dunklen, unbestimmten Schatten und
der Polkappe war nichts zu sehen! Dafür unglaubliche Anblicke vom Jupiter und
vom Saturn.
Hier ein paar Fotos vom Beobachtungsplatz:
Vier Dobsons, ein 4-Zoll Bino
Der Erdschatten kommt hoch.
Supernächte mit SQM immer über 21,70, meist um die
21,80 und zweimal um 22,00.
Natürlich waren wir in den neun klaren und langen
Nächten sehr aktiv und konnten viele interessante Beobachtungen machen.
Die üblichen Verdächtigen wurden immer wieder
aufgesucht. Im 20-Zöller macht es einfach Spass, die Kracher hell und groß zu
sehen.
Das sind kunterbunt durcheinender: Omega Centauri
mit gefühlten einer Million Sternchen, 47 TUC, der schönste aller Kugelhaufen,
M83 mit drei Spiralarmen, Die Antennengalaxien mit
einem Hauch einer der Antennen, M104, der bei 500fach gerade so ins Bildfeld
passt,
NGC 5189, der Spiral Planetary, wunderschön, M22 und
ein Dutzend Kugelhaufen im Schützen und NGC 3132, dem detailreichen Eightburst
Nebel.
Es waren aber diesmal viele Fuzzies dabei, von denen
ich manche noch nie gesehen hatte.
Etwa die Planetarischen Nebel MZ-1, MZ-2 und MZ-3,
dem Ameisennebel. Dazu MyCn 18, der Hourglassnebel. Winzig, aber doch zu sehen.
Auch die Kugelhaufen Pal5, Pal8 und Terzan7 waren dabei.
Die reine Aufzählung ist langweilig, deshalb nur noch ein paar gute Objekte:
Grus Quartett, Fornax Propeller NGC1365, die
Riesengalaxien rund um im Cetus:
Allen voran NGC253, dann NGC55, 300, und 247, mit
schwach sichtbarer Burbidge-Chain... eine Kette von Galaxien um 14 Mag und
schwächer.
Im Pavo mit bloßem Auge sichtbar NGC6752, ein heller
Kugelhaufen, daneben 4 Galaxien um NGC6769, genannt die Devils Mask.
Darunter die schöne Spirale NGC6744, die Pavo
Galaxis.
Der im Zenith stehende Helixnebel war genial...
sogar die winzige Hintergrundgalaxis wurde von mehreren Beobachtern erkannt.
In einer Nacht gab es ein sehr seltenes
Wintergewitter, leider mit einigen feuchten Nächten danach.
Zwei Nächte verpassten wir mit einer sehr schönen
Safari durch den Pilanesberg.
Die Truppe passte sehr gut zusammen, dauernd wurde
gelacht, gefrozzelt und am Kamin im Aufenthaltsraum das eine oder andere Glas
Rotwein genossen.
Das war ein wunderschöner Astrourlaub!
Ich komme bald wieder... am 2.Oktober 2018 geht es zurück
auf Hotties Astrofarm!
Ein Bericht vom Patrice:
Hallo
alle zusammen,
vor drei Jahren, im September
2014, bin ich dank meines deutschen Freundes Timm Klose, zum ersten Mal nach
Südafrika geflogen. Timm hatte während seiner Karriere als Filmemacher alle
fünf Kontinente bereist und erzählte mir, dass er 2011 einen der besten Himmel
der Welt für Deep-Sky-Beobachter wie uns gefunden hatte: in einer abgelegenen
Ecke von Stellaland in der Provinz Nord-West, am Rande der Kalahari-Wüste. Er
hatte dort eine 700 Hektar große Rinderfarm gefunden, in der das von ihm gebaute
Dobson Lowrider 500mm Teleskop gelagert werden konnte.
Timm geht dort dreimal
im Jahr mit anderen Astro-Amateuren auf zweiwöchige Beobachtungsreisen, die mit
einer Safari im Pilanesberg National Park kombiniert waren. Schnell reicht
dieses einzelne Teleskop nicht mehr aus um die wachsende Nachfrage zu
befriedigen und ein 400mm Dobson kam 2016 zum 500er, gefolgt im April 2017 von
einem brandneuen Dobson Lowrider 400mm f/4.5, den Timm extra für mich gebaut
hat mit einem von Christian Busch in Karlsruhe wunderschön retuschierten
Meade-Spiegel.
Wie immer sind wir nachts ruhig geflogen.
Start um 22 Uhr von Frankfurt und Landung um 8:30 Uhr in Johannesburg nach der
Durchquerung ganz Afrikas von Norden nach Süden. Unser Farmer Hottie begrüßt
uns am Flughafen und stellt uns Ela vor, das 18-jährige deutsche Mädchen
iranischen Ursprungs, das als Au-pair ein 3-monatiges Praktikum auf der Farm
macht. Wir fahren mit dem VW-Bus auf eine Tour von 390 km zum Hof. Wir machen
zunächst einen Abstecher zu Geosystems in den Vororten von Johannesburg, um ein
großes Stativ mitzunehmen, das Dietmar für sein Omegon 30x100 Fernglas mit 7 kg
über das Internet bestellt hatte.
Wir machen auch einen Halt in der
Universitätsstadt Potchefstroom, wo Heike und Laenita, die beiden ältesten
Töchter von Hottie, mit uns zu Mittag essen. Beide studieren Astrophysik, die
erste beendet ihr 3. Jahr und die zweite bereitet den Master vor.
Wir erreichen unser Ziel gegen 16:30 Uhr bei
strahlender Sonne und 30° C. Es ist der Beginn des Frühlings. Die Savanne ist
ausgetrocknet, aber die Bäume werden grün, die Vögel singen und bauen die
Nester. Wir finden unsere Zimmer und packen schnell unser Gepäck aus.
Dank des
pensionierten Lufthansa Kapitäns, Dietmar, flogen wir in der Business Class mit
einer Freigepäckmenge von 2x32 kg im Laderaum und 2x8 kg in der Kabine. In einem
meiner Koffer, in einem Isolierbeutel voller Eis, versteckt sich ein wahrer
Schatz, der auch eine großartige Premiere ist: Ich habe 3,5 kg authentischen
Bio-Lorraine-Käse mitgenommen, der von meiner Großnichte Emilie hergestellt
wurde auf dem Bauernhof Ritterwald bei Sarrebourg: Brie, Munster und Tomme. Sie
sind während dieser 24-stündigen Reise frisch geblieben! Das ist eine Sensation
für Südafrikaner, die diese Produkte überhaupt nicht kennen, aber auch für
meine deutschen Freunde, die sie während der zwei Wochen unseres Aufenthalts
genießen werden. Dietmar hat ein neues Rezept erfunden: Munster mit
geschnittenen Zwiebeln – ein Genuss!
Als ich mein Zimmer betrete, sehe ich wieder
meine lieben Spinnen Romeo und Julia, die meine Abwesenheit von zwei Monaten
ausnutzten um viele kleine zu machen. Jetzt muss ich sofort eine kleine
Geschichte zu diesen beiden Spinnen erzählen. Ich war nie ein guter Freund von
Spinnen, aber ich muss zugeben, dass sie das beste Insektizid sind, das es
gibt. In drei Jahren ging ich von Stufe 1 große Besorgnis bezüglich dieser
Lebewesen auf Stufe 3 mit Güte und Anerkennung für erbrachte Leistungen, da ich
in meinem Zimmer nie Fliegen oder Mücken habe. Aber im Freien werden wir
manchmal von diesen Invasoren angegriffen. Wie ich schlafen sie tagsüber und
sind nachts aktiv, und wenn ich dann ins Bett gehe bitte ich sie, Gute Nacht zu
sagen! Juliette ist sehr prüde und respektvoll gegenüber den Menschen: Wenn ich
dusche, ist sie trotz ihrer wiederholten Schwangerschaften so flach, dass sie
sich hinter dem Spiegel verstecken kann, es sei denn, sie hat einen Spritzer
Wasser abgekriegt, diese Frage bleibt offen! Aber eins ist sicher: Unser
menschliches Gehirn, das zu so viel technologischem Können in der Lage ist, hat
einige sehr schlechte Angewohnheiten bei der Koexistenz mit anderen Tierarten!
Die andere Überraschung bei unserer Ankunft:
Es gibt nur noch vier Hunde um uns zu begrüßen während es im Frühjahr noch
sieben waren. Hottie erzählt uns Ende September von dem tragischen Tod von Cindy,
dem entzückenden Jack Russel. Sie hatte Erdhörnchen irgendwo in der Savanne
gerochen und begann mit dem Graben eines Lochs am Fuß eines Felsbrockens. Vorher
hatte es einen schweren Regen gegeben, und so brach der gegrabene Tunnel ein
und Cindy wurde von dem Stein erschlagen.
Als Sarah und
Hottie sie erst nach zwei Tagen fanden war es zu spät.
Um 17:30 Uhr gehen wir schnell zu dem Raum,
wo unsere Teleskope sind, und tragen die zwei Lowrider-Dobsons raus, den 500er
von Timm und meinen 400er, damit die Spiegel für unseren ersten
Beobachtungsabend auf Temperatur sind. Der Tag fällt schnell, es ist kühler.
Wir beobachten mit
Freuden die beiden Hähne Napoleon und de Gaulle, die wie die Kesselflicker zetern
um die besten Plätze im Baum zu haben, wo sie mit ihrem Hühner-Harem
übernachten werden.
Wir essen draußen um 18 Uhr. Hottie hat die legendären 700
Gramm T-Bone-Steaks über einem Glutfeuer gegrillt, ein einzigartiges und
schmackhaftes Fleisch, das selbst der fast vegetarische Peter zu schätzen weiß!
Während dieser Zeit werden wir Zeuge eines großartigen Sonnenuntergangs auf den
wir jetzt jeden Abend Anspruch erheben, gefolgt von der Erscheinung des breiten
blauen Streifens des Erdschattens, der von einem zweiten rosa Band überragt
wird. Peter, der das zum ersten Mal erlebt, ist sehr bewegt wie wir, die wir
dessen nie müde werden. Da ist dann der magische Moment, der Himmel ist noch
klar und die ersten Sterne erscheinen in
der Reihenfolge ihrer Helligkeit: Canopus, Rigel Kentaurus, Vega, Saturn, Hadar,
Altaïr, Antares, Fomalhaut, Deneb usw. Unsere Zeit kommt, die Freude auf das
unendliche Firmament steigt...
19:30 Uhr: Es ist wirklich dunkel, Timm ist
ungeduldig. Es muss gesagt werden, dass er nachholen muss, da er während
unseres Aufenthalts im Juli, als alle außer den zwei Franzosen von einem
virulenten Grippeausbruch betroffen waren, kaum etwas beobachtet hatte. Wir
ziehen unsere warme Kleidung an und treten mit unseren roten Lampen an die
Teleskope. Weiße Beleuchtung ist von diesem Moment an „verboten“ um unsere
Augen an die Nachtsicht anzupassen. Wir haben alle Atlanten des Himmels auf dem
großen Tisch ausgebreitet und zusätzlich setzen wir unsere Tablets ein. Der
Himmel ist schwarz wie Tinte, übersät mit unzähligen Sternen, aber was am
meisten beeindruckt ist dieses riesige Band der Milchstraße – also unsere
eigene Galaxie, die den Himmel von Horizont zu Horizont durchquert als hätte
dort jemand Milch verschüttet.
Eine kleine Anekdote: oft während unserer 10
Nächte Astro, wenn einer von seinem Teleskop zum Beobachtungstisch ging, wurde
er manchmal mit falschem Namen angesprochen, weil er im Dunkeln nicht erkannt wurde!
Wir stolpern hin und wieder auch über einen Hund, der in unserer Nähe liegt.
Dietmar installiert sein riesiges 30x100
Fernglas auf dem Stativ und lädt uns ein, diesen oder jenen Bereich des Himmels
betrachten. Dies ist eine andere Art Astronomie mit einem großen Gesichtsfeld,
ganz anders als bei Beobachtungen am Teleskop. Gegen 23 Uhr kommt Hottie mit
einem Tablett und serviert uns einen heißen Rooibos Tee. Unser Enthusiasmus ist
großartig trotz der Müdigkeit nach der Reise, es ist jedoch kein extremer
Himmel diese erste Nacht: wir bleiben noch um die Best-Off von Skorpion, Schütze,
Wassermann und Kranich, 47 Tucanae und Tarantel-Nebel zu sehen. Wenn wir die
riesigen Galaxien des Bildhauers und des Wals beobachten denken wir sofort an
Benoît, unseren talentierten Zeichner aus Straßburg, der sie im Juli
stundenlang gezeichnet hat. Wir haben gedacht, bis um Mitternacht zu schauen,
schließlich halten wir durch bis 1 Uhr morgens.
Das Erwachen ist hart am nächsten Morgen,
aber wir lieben diesen Rhythmus, es ist unser Leben! Frühstück ist pünktlich um
9 Uhr, da Spiegeleier und gegrillter Speck fertig sind! Als Vorspeise eine
große Schüssel Joghurt mit Früchten, gefolgt von Eiern, Speck, Tomaten und
Zwiebeln, und die große Innovation aus Frankreich: Emilia Lorraine Käse! Dann
gehen wir über zu Süßem mit Toast und Marmelade oder Erdnussbutter. Sarah backt
jeden Morgen ein großes Brot.
Dies ist der
Moment, in dem wir unsere Eindrücke von den Beobachtungen der Nacht teilen und
vergleichen und bereits für die kommende Nacht planen.
Die Sonne scheint, das Thermometer steigt,
das Leben ist schön hier. Manchmal gehen wir für eine Stunde ins Bett aber
meistens machen wir am Nachmittag ein langes Nickerchen um den Schlaf nachzuholen.
Um 11:00 Uhr geht es mit dem Pick-Up und den Hunden an Bord in die Savanne um
zu schauen, ob bei den Rindern und Pferden alles in Ordnung ist. Nach der
Rückkehr nehmen wir den VW-Bus und fahren zum Einkaufen in der Stadt Vryburg,
die 30 km von der Farm entfernt ist. Das ist ungefähr der typische Tag eines Astro-Amateurs
bei Stargate.
Am Freitag fahren wir wieder nach Vryburg um
an der Rinderauktion teilzunehmen. Bauern kommen mit großen Lastwagen und
entladen die Tiere, die sie verkaufen wollen. Diese werden in einem großen Raum
der Öffentlichkeit präsentiert, wo potentielle Käufer den ursprünglich
gesetzten Preis überbieten können. Die Stars sind offensichtlich die großen
Bullen von anderthalb Tonnen, die hohe Preise erzielen. Wir sind angewiesen,
nicht zu bieten (nicht mit dem Kopf nicken, keine Hand heben), wenn wir nicht die neuen Besitzer eines dieser Fleischungetüme
sein wollen: genug für ein großes Grillfest mit all den Bauern in der Gegend!
Der Hof wird lebendig am Wochenende mit der
Ankunft unserer Studenten Heike und Laenita, ihrer Mutter und ihrer jüngeren
Schwester Inge mit ihrer Freundin Michaela. Sie können es kaum erwarten, ihre
400 Schwimmzüge im großen Wasserreservoir der Farm zu machen!
Am Samstag
veranstalten wir eine kleine Eröffnungsfeier von Sarahs Rosengarten. In der
Tat, um die Kapazität der Farm zu erhöhen, unterstütze ich seit Anfang des
Jahres den Ausbau eines weiteren Zimmers, das im April 2018 fertig sein wird.
Aber das Land mit Blick aus diesem Raum wurde von Hühnern besetzt. Also sagte
ich Sarah und Hottie ob sie die Hähne Napoleon und de Gaulle nett fragen würden,
ihren Aufenthaltsort zu verlagern. Offensichtlich wollten diese mürrischen und
knurrenden Hähne den ehrlichen Vorschlag nicht hören und Hottie löste das
Problem mit einem Zaun und Sarah bekam ihren Rosengarten! Am Samstag dem 14.
Oktober gab es eine schöne kleine Zeremonie mit der Flagge von Lothringen,
Reden und einem Cocktail unter der schönen Sonne von Stellaland.
Am nächsten Sonntag werden wir zu einem
Picknick in der Savanne eingeladen. Der Hof hat 700 Hektar und irgendwo im
Busch gibt es einen sehr alten Baum, der mehr als 700 Jahre alt ist, ein
Kameldornbaum (= Acacia erioloba). Hottie liebt es, Freunde und Besucher einmal
abends mitten ins Nirgendwo zu führen. Bäume sind selten, die Savanne ist voll
von Büschen, hohen Gräsern und Dornen aller Art mit hier und da kleinen Löchern
für Erdmännchen, ein wenig größeren für Leguane und fast einen Meter für die
Stollen von Stachelschweinen, Erdferkeln oder Schakalen. Im Laufe der
Jahrhunderte hat die Savanne schon Dutzende von Malen gebrannt aber seine
Feuerresistenz hat dazu geführt, dass dieser Baum mit extrem tiefen Wurzeln
weiter gewachsen ist und nun majestätisch als König der Savanne steht.
Plötzlich, während des Essens, merkt Sarah,
dass ihr junger Hund Bulli nicht mehr da ist. Wir suchen nach ihm und rufen,
aber vergebens. Am nächsten Tag kommen Sarah, Ela und Hottie ohne Erfolg von
der Suche zurück. Es war wieder heiß, 33° C – und unsere Farmer waren
pessimistisch in Bezug auf Bullis Überlebenschancen: es gibt kein Wasser in der
Savanne außer an den Viehtränken. Zu Beginn des Nachmittags werden alle für
eine systematische Suche rund um den Kameldornbaum mobilisiert. In praller
Sonne schlagen wir uns in die Savanne in jede Richtung und wir rufen nach
Bulli. Einige ungewöhnliche Begegnungen machen wir: eine Schlange für Timm,
Leguane für Peter und mich, aber keine Spur von Bulli. Hottie denkt, er ist
vielleicht in ein großes Loch gefallen oder von einem Tier angegriffen und
verletzt worden. Ihr werdet den Rest der Geschichte erfahren, wenn ihr
weiterhin meine Geschichte verfolgt...
Von Anfang an planten wir eine Pause, denn es
ist bekannt: wie bei Alkohol kann der Missbrauch von intensivem Astro kann zu
unerwünschten Störungen führen. In der Tat, durch das Jonglieren von Millionen
und Milliarden von Lichtjahren wird die Vorstellung von Raum und Zeit
verschwommen. Denken Sie daran, was Antoine de Saint-Exupery schrieb, als der
kleine Prinz den Geschäftsmann traf:
"Und was
machst du mit fünfhundert Millionen Sternen?
- Nichts. Ich
besitze sie.
- Und was nützt es,
die Sterne zu besitzen?
- Es dient mir,
reich zu sein. - Und was ist es
für dich, reich zu sein?
- Um andere Sterne
zu kaufen, wenn jemand welche findet.
Die beste Pause um Astro-Missbrauch zu
kurieren ist nun mal eine Safari! Und das machen wir am Montag. Vorbereitung
des VW-Bus, Zubehör und Fotoausrüstung, kleines Paket und dann unterwegs 350 km
in Richtung Botswana! Wir kommen um 17:30 Uhr in einem kleinen Hotel an, wo wir
zu Abend essen und die Nacht verbringen. Wecker um 4:45 Uhr. Anordnung des
Chefs Hottie: um 6 Uhr am Eingang des Pilanesberg Nationalparks! Wieder fällt
das Aufstehen schwer: Wirklich, es gibt kein ruhiges Leben in Südafrika!
Die Sonne ist noch nicht aufgegangen als wir
den Park betreten, aber wir sehen schnell unsere ersten Tiere: Giraffen,
Zebras, Impalas und Springböcke. An der ersten Wasserstelle blasen einige noch
schlafende Flusspferde von Zeit zu Zeit lässig durch die Nase. Alles ist still,
niemand kommt um sie zu stören, eine friedliche ursprüngliche Natur, in der es
jedoch nur ein Gesetz gibt: das des Jägers und seiner Beute ohne jeglichen
Eingriff des Menschen. Generationen von Tieren sind in diesem Park aufeinander
gefolgt und der Elefant, das Zebra oder das Nashorn, die einen Minibus mit
Männern sehen, wissen, dass von ihnen nichts zu befürchten ist und so lassen
sie sich fotografieren wie ein Filmstar! Um 9 Uhr machen wir Halt in einem
geschützten Bereich, der speziell für Touristen bestimmt ist, und wir
frühstücken. Dann Safari bis 14 Uhr und zurück zur Farm. Es war vor allem der
Rhinozeros-Tag: wir sahen zwei Dutzend und eine große Familie von Elefanten lieferte
uns eine schöne Show, indem sie am See trinken. Dadurch ein Nachteil: keine
Löwen und wir haben einen Leoparden nur um 5 Minuten verpasst!
Die Rückkehr von der Safari ist dramatisch.
Wir sind kaum 100 km gerollt als das rote Licht der Kühlwassertemperatur auf
130° C brannte! Wir halten an einer Tankstelle und Hottie muss 3 Liter Wasser
in den Kühler geben. Er denkt, es ist wegen der Hitze des Nachmittags als wir
auf den Hängen des Parks fuhren. Aber als wir auf der Farm ankommen, fehlen wieder
3l. Am nächsten Tag entdecke ich schnell, dass es ein schönes Wasserleck gibt,
und zwar auf Höhe des rechten Hinterrads. Das lässt mich zu dieser Zeit völlig
perplex zurück, weil es am weitesten weg ist vom Motor!
Der Autogynäkologe
zieht seinen Anzug an und geht an die Arbeit.
Ich zerlege die
dritte Sitzreihe und alle Innenausstattungen, um festzustellen, dass dieser VW-Bus
über dem rechten Hinterrad mit einer zusätzlichen Heizung-Klimaanlage
ausgestattet ist, verbunden durch zwei Wassereinlass-Rückführungsschläuchen.
Ein Clip zum Befestigen dieser Rohre war aufgrund von Vibrationen abgefallen
und das Rad rieb und durchbohrte eines der Rohre. Sie können sich den folgenden
Witz vorstellen: "Ja ja, das ist deutsche Technik ...!"Ich mache eine
Qualitätsreparatur mit 5 Jahren Garantie mit einem Stück Plastik-Sanitärrohr
und 2 Schellen! Meine Damen und Herren, zukünftige Passagiere des VW-Busses auf
Safaris oder Ausflüge von 3000 km in Namibia, jetzt können Sie applaudieren,
die Situation ist sicher!
In der zweiten Woche ist
intensives Astro angesagt. Mit Timm und Dietmar sind wir in einer guten Schule.
Timm kennt den südlichen Himmel besser als jeder andere und findet schnell die
Objekte nach denen er sucht (Sterne, Nebel, Galaxien, Cluster usw.). Er hat die
Position vieler Objekte im Kopf! Mit ihm ist es ein intensives und sportliches
Astro und das Teleskop glüht die ganze Nacht! Dagegen geht Dietmar die Sache
ruhiger an und ist großer Spezialist des extremen Himmels, findet Objekte die
schwer zu finden oder an der optischen Grenze unserer Instrumente sind. Dank
ihm haben wir Pluto gefunden und seinen Lauf an 3 Nächten verfolgt, was für
mich ebenso eine Premiere ist wie die sehr schwache Polarissima-Galaxie am
Südpol. Dito für den Pulsar des M1 Krebsnebel und den sehr schwierigen
Galaxienhaufen Burbidges Kette im Wal (Cetus).
Im Oktober haben wir auch das Glück,
die Orion-Konstellation spät in der Nacht im Zenit zu haben. Es ist ein
weiterer großartiger Moment, zu dieser Zeit den großen Nebula M42 und den
berühmten Pferdekopf zu beobachten, einfach zu sehen mit einem H-Beta-Filter.
Ich bin immer wieder bewegt, wenn ich den Pferdekopf-Nebel sehe, weil ich an
die Frau denke, die ihn im Jahr 1888 entdeckte, Williamina Fleming, im Alter von
21 verlassen von ihrem Mann, während sie schwanger war. Sie arbeitete
zunächst als Haushälterin bei Professor Edward Charles Pickering und dann am
Harvard College Observatory als Fachkraft für die Klassifikation von Sternen.
Sie listete über 10.000 Sterne auf. Für mich sollte der offiziell als Barnard
33 bezeichnete Horsehead Nebula Fleming-Nebel genannt werden.
Insbesondere für Astro-Amateure
sei erwähnt, dass ich hier nicht die über 10 Nächte in Stargate aufgesuchten
300 Objekte aufzähle, aber ich gebe euch den Link zu Timms Bericht auf
Astrotreff
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=217009
Das Seeing war insgesamt durchschnittlich,
mit ein wenig Wind an 3 Nächten, aber ein SQM-Wert nie unter 21,7 und an 3
Nächten maximal bis 22,0 oder mehr. Ein Wort zu meinem Lowrider Dobson-Teleskop
400 F4.5 von Timm, der es mir im letzten Winter gebaut hat und das wir mit
großem Tamtam in meinem Club POLARIS eingeweiht haben. Im April brachten wir es
zur Stargate Farm. Er hat es wirklich für mich gebaut, es ist sehr praktisch
und ich kann alle meine Beobachtungen in sitzender Position machen. Es ist ein
beträchtlicher Vorteil, der dem Teleskop einen großen Benutzungskomfort verleiht.
Mit einem Telrad und einem Winkelsucher ist das wirklich ein Teleskop der Fülle
und Gelassenheit für einen Astro-Amateur. Manchmal, wenn ich um 3 oder 4 Uhr
allein bin und die schöne lange Nacht abschließe, dann suche ich mir ein
prachtvolles Objekt des südlichen Himmels wie den Kugelsternhaufen 47 Tucanae
oder die prächtige Galaxie NGC 1365 im Fornax ,75 Millionen Lichtjahre
entfernt. Im Kopfhörer habe ich Koppången Sissel Kyrkjebø und ich denke,
während auf der Erde Dinosaurier 150 Millionen Jahre existierten, dauerte es jedoch
durch einen vom Himmel herab fallenden großen Asteroiden „nur“ 10 Millionen
Jahre bis zu ihrer totalen Auslöschung. Der Moment ist erhaben, es ist die
ganze Magie des Unendlichen.
Als uns Timm sagt: "Ich habe den
Eiffelturm im Okular" schlägt der große historische Moment dieses
Aufenthalts. Wie wir seit Jahren nicht aufhören, uns zwischen Französischen und
Deutschen Dingen an den Karren zu fahren, geht es nun um die Erfindung des
Rades oder Feuers, Dieselmotor, Bikini, Käse oder Wein – ich habe Timm sofort
geantwortet, er habe zu viel getrunken! Aber er wiederholt: "Wenn ich dir
sage, dass ich den Eiffelturm in meinem Teleskop sehe ...". Dietmar und
Peter lassen ihr Fernglas sinken, ich mein Teleskop und wir gingen an Timms Okular.
„Komm und guck“, sage Timm...
Ich konnte meinen
Augen nicht trauen.
Während wir irgendwo im Herzen des Schützen surfen, erscheint
plötzlich ein Asterismus, der die Form des Eiffelturmes hat! Da dieses Objekt
uns allen völlig unbekannt ist, war die Aufregung groß. Wir haben alle unsere
Sky-Software und unsere Atlanten durchsucht, niemand erwähnt einen Asterismus
an diesem Ort. Wir werden unsere Forschungen in dieser Richtung fortsetzen und
Timm hat vielleicht eine Entdeckung gemacht, die es verdient, seinen Namen zu
tragen. Und natürlich gibt uns dieses große Ereignis die Gelegenheit, eine
Flasche Wein aus Südafrika zu öffnen und einen Toast auszubringen auf Timms
Ruhm, den Eiffelturm, Galileo und Kopernikus, den kleine Prinzen, Saint-Exupéry
und die immerwährende Astronomie!
Am folgenden Samstag feiern wir zwei
Geburtstage mit fünfzehn Gästen: Sarah 30 Jahre und Ela 18 Jahre. Unsere
fröhliche Gruppe genießt ein saftiges Schwein am Spieß und der Abend endet wie
erwartet bei unseren Teleskopen, wo Groß und Klein staunen über die Geheimnisse
und Wunder unseres Himmels.
Bevor die Hälfte von euch über meine Geschichten in
Schlaf fallt, möchte ich euch das Ende der Geschichte von Bulli erzählen. Am
nächsten Tag, Sonntag, sieht Peter einen braunen Hund auf den Hof laufen: es
ist Bulli – sehr abgemagert und erschöpft, aber unversehrt und ohne Verletzung.
Sarah bricht in Tränen aus und alle sind erleichtert. Hottie vermutet, dass er der
Fährte eines Tieres folgte und unsere Gruppe dabei verloren hat. Er musste viele
Kilometer gelaufen sein in den acht Tagen. Welche Lebenskraft hat doch ein junger
Hund ohne Erfahrung in einer so feindlichen Umgebung!
Einige nützliche Informationen, wenn einige
von euch sich für einen Aufenthalt auf der Farm interessieren, wo es zusätzlich
zur Astronomie das Reiten gibt, Safaris und Ausflüge (Namibia Diamantenminen in
Kimberley, Farm der Löwen, etc: Informationen darüber bei
"savannah-suntours.com"
oder Facebook).
Wie ihr aus meiner
Geschichte erfahren habt geht es hier rustikal zu, aber es fehlt an nichts. Das
Essen ist ausgezeichnet, es gibt Solar-Warmwasser nach Belieben, es gibt das
manchmal launische Wireless-LAN, ein großes Wasserreservoir mit Kois und die Hunde
sind liebenswert. Wir leben in einer herzlichen und freundlichen Atmosphäre und
nehmen viel am Leben auf der Farm teil. Afrikaans ist die Sprache in Stellaland,
aber auf der Farm sprechen wir Deutsch, jedoch Englisch in der Stadt oder auf
Exkursionen.
Unentbehrliches Zubehör sind Ohrstöpsel wegen
der Hähne Napoleon und de Gaulle, die um 4 Uhr morgens zu krähen beginnen. Wenn
man noch die Sterne beobachtet ist es kein Problem, aber wenn wir schlafen,
möchten wir ihnen nur den Hals umdrehen!
Achtet auf die Jahreszeiten: Juli der kälteste
Monat (durchschnittlich 12° C, Min -6° C, max + 29° C) und Januar der wärmste
(Mittelwert + 26 ° C, max + 45 ° C ). Astromische Beobachtungen sind optimal
vor den Neumonden von März bis Oktober. Natürlich, wenn ihr einen Aufenthalt
ohne Astronomie erwägt, nichts hindert euch zu Zeiten des Vollmonds zu gehen!
Insgesamt bieten wir 3
Dobsons zum Mieten an: einen klassischen 400mm f/4,5 mit Einblick 1,80m, einen
KBLT 400mm f/4,5 Lowrider mit Einblick 1,60m zum Beobachten im Sitzen (18 € pro
Nacht), einen Lowrider 500mm f/4,0 mit Einblick auf 1,80 m (25 € pro Nacht),
eine Montierung Losmandy G11 auf einer Säule für Astrofotografen. Timm hat mit
dem Bau eines Lowrider 708mm f/3,3 Dobson mit einem 15,7 kg Spiegel und einer
ferngesteuerten elektrischen Kollimation begonnen, der zwischen 36 und 37 kg
wiegen wird und im nächsten Juli zur Stargate Farm gebracht werden wird. Ich
werde einen eigenen Thread in Astro Practice öffnen, aber in der Zwischenzeit
könnt ihr die ersten Bauphasen auf Astrotreff verfolgen.
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=218617http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=219344 Ihr könnt auch Timms
Website erkunden, die viele Informationen über die von ihm gebauten Instrumente
und seine Reisen enthält.
http://www.klosevideo.de/13801.html
Hier sind einige
Preisbeispiele für die Reise:
- Flüge Lufthansa
Frankfurt - Johannesburg Economy Class, gebucht 3 o. 4 Monate im Voraus = 685 €
- Flughafentransfer- Farm = 70 € bei 4 Personen
- Halbpension 10
Tage x 40 € = 400 €
- Safari-Option 2
Tage Pilanesberg = 270 €
- Saarbrücken
Frankfurt Zug = 50 €
insgesamt 1475 €
oder 1205 € ohne die Safari
Als Antoine de Saint-Exupéry
1943 den kleinen Prinzen schrieb, konnte er noch nicht wissen, dass die
schweren Elemente (Kohlenstoff, Metalle), aus denen unser Körper besteht, vor
langer Zeit irgendwo im Universum entstanden sind, bei der Explosion eines
massiven Supernova-Sterns mit einer Temperatur von mehreren hundert Millionen
Grad. Aber ich sage mir manchmal, dass er es erraten haben muss um ein so
schönes Buch wie Der kleinen Prinz zu schreiben, wo die ganze Schönheit des
Nachthimmels in einfachen Sätzen gesagt wird, was sogar ein Kind verstehen
wird. Es ist dieser direkte Dialog mit dem Universum und dem Unendlichen, der
die Astronomen zu großartigen Kindern macht, die so neugierig sind, um die
darin enthaltenen Wunder zu entdecken. Ich kann es an Timm sehen, der Saturn und
Jupiter mit seinem Vater entdeckte als er 5 Jahre alt war und noch mit 75
Jahren zappelt vor Ungeduld in den ersten Nächten auf der Stargate Farm. Sein
Lieblingssatz ist: "Jetzt schau mal wie schön, es macht einfach
Spaß!". Kinder sage ich... nichts als große Kinder...! Ihr müsst das
verstehen, wenn wir zum Beispiel den Kaiser aller Kugelsternhaufen im Okular haben,
Omega Centauri mit seinen 10 Millionen Sternen: "Wow... Toll...
Wahnsinn... unglaublich. Das ist der Hammer! "
Über diesen Momenten schwebt ein Hauch der Ewigkeit und das Körnchen
Sternenstaub, das ich bin, das denkt und atmet, fühlt sich wie eine Feder auf
Reise in die Unendlichkeit im Herzen unseres großartigen Universums.
Jetzt sehe ich,
dass ich eure kostbare Zeit wieder missbraucht habe, also entschuldige ich mich
bei euren Gatten, euren Familien, euren Freunden! Um eure Geduld zu belohnen,
biete ich jetzt eine Zusammenstellung von 220 Fotos meiner 3 Reisen in diesem
Jahr an
https://drive.google.com/drive/folders/0B-2bPXH9Vt6tZXYxeXlEcjhWZjQ?usp=sharing und 4 Filme von
Timm auf YouTube (Eure Kommentare sind willkommen!):
- Die Stargate-Farm
in Südafrika>https://www.youtube.com/watch?v=GnoFAAqehng&t=66s - Pilanesberg-Park
Safari> https://www.youtube.com/watch?v=3ejYrwKES2M&t=41s - Kgalagadi
Transfrontier Park> https://www.youtube.com/watch?v=1Qpltl_Nn2I&t=36s - Pilanesberg
Safari 2016> https://www.youtube.com/watch?v=3_k_dY71FGM&t=48s
Patrice
SCHLERNITZAUER (Rastaman en astro)
Fotos von Timm Klose, Benedikt Zeller, Ullrich Beinert, Rainer
Burzynski, Peter Scholz, Dietmar Sellner und mir.
Hallo Freunde,
nach einem tollen Astro- und Erlebnisurlaub bin ich
wieder gesund in Deutschland angekommen.
Gesund angekommen bedeutet, dass mich es diesmal auf
dem Flug nach Johannesburg im Flieger erwischt hat:
eine brutale Erkältung mit völligem Sprachverlust.
Das hat mir überhaupt nicht gefallen... meinen
Mitreisenden schon eher, weil ich sie nicht wie üblich zugequatscht habe.
Der sympathische Doc "Einstein" (wegen
seiner Frisur so genannt) in Vryburg hat mich mit Antibiotika und anderen
Medikamenten wieder gesund gemacht... vielen Dank
dafür!
Und das zu Privatpatienten-Preisen: 300 Rand, das
sind etwa € 23,00.
Nun konnte ich die eine kalte Nacht mit +1° gut
überstehen.
Sonst war es meist nachts weit über 10° warm und nur
einmal hat ein leichter Wind etwas gestört.
Diesmal zeigte das SQM weniger gute Resultate und
blieb meist zwischen 21,4 und 21,6 stehen.
Das seeing war in zwei Nächten sehr gut und sonst
eher "normal".
Wir waren diesmal zu viert beim Hottie Oberholzer in
Vryburg/Südafrika.
Das waren dabei Roland Hader, Ulrich Beinert mit
seiner Freundin Larissa und ich.
Wir wurden vom Hottie am Flughafen Johannesburg
abgeholt und in etwa 5 Stunden zu seiner Farm gefahren.
Auf halbem Wege gab es in einem großen
Einkaufszentrum ein leckeres Essen im Spur, einem guten Steak- und
Burgerrestaurant.
In diesem Einkaufszentrum kann man auch Geld aus dem
Automaten ziehen.
Hier nun zum Bericht:
Hier steht der 20"-lowrider schon bereit zum Einsatz bei perfektem Himmel!
Am ersten Abend wurde nach
dem Verschwinden der Wolken der klare Himmel zum "Einspechteln"
ausgenützt, um zu sehen, was man so alles aus dem Kopf noch drauf hat.
Der Erdschatten stieg hoch und bald ging es los!
Der Laser zeigt auf den Kohlensack
Der Telrad und der
Winkelsucher wurden am Sirius justiert und dabei gleich im 17er Ethos Sirius B erkannt!
Das ging schon gut los! Die ersten Objekte waren,
speziell für Roland und Larissa, die noch nie den Südhimmel gesehen hatten,
die Kracher Omega Centauri, Eta Carina,
Tarantelnebel und natürlichder Orionnebel, der noch schön hoch am Himmel stand.
Ein Versuch mit H-Beta-Filter am Pferdekopf und dem
dafür optimalen 26mm Nagler war beeindruckend!
So kontrastreich und deutlich hatte ich ihn noch nie
gesehen... die Mitbeobachter auch noch nie!
Zum Einstimmen hier einige Fotos vom Ulrich:
Nach einiger Zeit und höher
stehendem Milchstraßenzentrum ging es dann auf die Kugelhaufen im Skorpion und
Schützen los.
Mit dem 20-Zöller macht es Spaß, die vielen
Unterschiede in Helligkeit, Größe und Kompaktheit herauszuarbeiten.
Lange vor Mitternacht war aber schon Schluss, denn
die Müdigkeit nach der langen Reise um die halbe Welt wurde übermächtig.
Nach einem Gläschen südafrikanischen Rotweins zur
"Behandlung" meiner Erkältung konnte ich endlich schlafen.
Die nächsten Tage war meine Stimme immer noch ein
Krächzen, so dass Dr. Einstein helfen musste. Siehe oben...
Damit man auch mal was anderes sieht, kann man beim
Hottie einen Ausflug zum Pilanesberg-Reservat buchen.
Das ist zwar etwas anstrengend, lohnt aber sehr. Das
läuft so ab:
Anfahrt am Nachmittag zum Reservat, 350km über gute
Straßen, eine Übernachtung in einem guten Hotel,
dann 120km über steinige Wege durch den Park, zwei
Picknicks im Park, hunderte von Fotomotiven mit Tieren und Landschaften und
dann 350km wieder zurück zur Farm.
Hier einige Bilder des interessanten Ausfluges:
Zuvor kann man sich dieses Video ansehen, möglichst in HD!
Nach der wunderschönen Safari geht es mit dem Beobachten weiter:
Die Nacht nach der Safari war nämlich wieder extem klar! Also 5 Stunden aufs Ohr
gelegt, Wecker um 01 Uhr 30 gestellt, einen schnellen Kaffee zum Wachwerden
getrunken und dann ging es los!
Die Milchstraße stand senkrecht über dem Kopf und
warf Schatten. Das SQM Richtung Milchstraße zeigte 21,2 und auf etwas dunklere
Stellen gerichtet 21,5.
Das passt genau für die schönsten Objekte im
Schützen und in der Umgebung.
Der Roland hatte sich auch den Wecker gestellt und
gemeinsam erlebten wir den wunderschönen Himmel rund um Skorpion und Schütze
und das fast im Zenith!
Die Objekte der Begierde waren der Lagunennebel,
sogar mit den bekannten Bokglobulen, der Omeganebel, ein Kracher mit und ohne
Filter,
der Adlernebel mit den Säulen der Schöpfung und
natürlich eine Reihe von Kugelhaufen: der bildfüllende Omega Centauri, der
großartige M22, M29,
das Zwillingspärchen NGC6522 und 6528, dazu M69,
M70, M54 und M55. In dieser Gegend wimmelt es nur so vor Kugelhaufen, Gasnebeln
und Planetaries.
Die schönsten davon sind der Bugnebel NGC6302 und
der Cheerio-Nebel NGC6337. Eine gerade Reihe von vier Sternchen innerhalb des
Ringes waren recht auffällig.
Etwas oberhalb davon steht der Katzenpfotennebel,
der im 26er Nagler das gesamte Bildfeld ausfüllt.
Der geht gut mit OIII oder auch h-Beta, ist aber
leider nicht mit diesen wunderschönen Fotos zu vergleichen, die man überall im
Netz findet.
Etwas nordöstlich davon tummeln sich eine Reihe von
Terzan-Kugelhaufen, von denen aber nur die Nummer 3 und 7 gut zu sehen sind.
Für Terzan 2 muss man sich mit Starhopping zur
Position neben einer Sternenkette hinarbeiten... dann ist er indirekt zu sehen.
O.k., Omega Centauri ist schon beeindruckender!
Im Schützen findet man auch den südlichen Ringnebel.
Wenn man es schafft... denn der ist deutlich schwächer als unser Ringnebel.
Die Form ähnelt dem Ringnebel: gleiche Größe, leicht
oval, dunkler Innenteil und ein recht heller Zentralstern.
Wenn ich mal in Fahrt komme, fangen die Teflonpads
an der Rockerbox an zu qualmen!
Im Skorpion findet man jede Menge von Kugelhaufen,
viele davon hat Messier in seinen Katalog aufgenommen.
Das fängt an mit M4, M80, M62, M19 und M9 und
daneben gibt es noch die meist schwächeren Kugelhaufen.
Bei M4 den NGC6144, bei M9 den NGC6356, den er
eigentlich hätte auch sehen müssen.
Roland fing an zu frieren und so ab es als letztes
Objekt für ihn den Spiral-Planetary NGC5189.
Man konnte unglaublich viele Strukturen erkennen und
so konnte er getrost ins Bett gehen.
Ich versuchte mich noch am Shapley1, einem
wunderschönen Ringnebel mit deutlichem Zentralstern.
Nicht leicht zu finden, falls man den falschen
Leitstern verwendet!
Mit dem Richtigen ging es dann in 15 Sekunden!
Ein kurzer Blick auf Saturn... und dieser letzte
Blick dauerte 20 Minuten!
Einfach genial, denn das seeing hatte sich
urplötzlich gebessert und ich konnte unglaublich viele Details sehen.
Wolkenstreifen auf der bräunlichen Oberfläche,
extrem kontrastreich der Schatten auf dem Ring,
Cassini wie gestanzt und alle acht der hellen Monde.
Japetus, ganz außen, dann Titan, natürlich als kleines Scheibchen,
daneben Hyperion und nahe am Ring der Rest: Tethys,
Rhea und Enceladus etwas weiter entfernt, Mimas ganz nah am Ring und Dione auf
der anderen Seite!
Ich konnte mich kaum losreißen, denn so gut hatte
ich Saturn selten gesehen!
Der Dobson wurde nun wieder in der Sattelkammer
verstaut und ich konnte den Rest der Nacht verschlafen.
Jetzt noch ein paar Bilder vom normalen Leben auf der Farm:
Heikes Husky
Der Vogelstrauß bei Sonnenaufgang
Die umgestürzte Weide
Raphael
Vorbereitung zum Grillen
Die T-Bones werden aufgelegt
Leckeres Biofleisch!
Alles dreht sich um Raphael
Insgesamt war dieser
Astourlaub für mich sehr schön, wenn es da nicht die verlorene Stimme gegeben
hätte.
Aber schon im Juli 2015 schlage ich dort schon wieder auf!
Hier mein Besuch im Juni 2014:
Es war mal wieder so weit:
vier Leute, acht Nächte und 36 Zoll unter südlichem
Himmel auf Hottie Oberholzers Astrofarm!
Nach einem entspannten Flug im Airbus A380 wurden wir vom Farmer am Flughafen abgeholt, samt unserem 150 Kilo Astrogepäck. Nach einer ebenso entspannten Fahrt im klimatisierten VW-Bus kamen wir auf der Farm an.
Von
rechts: der Ulrich zum ersten Mal, der Rainer schon zum zweiten Mal, der
Dietmar (genannt Reiseleiter) und ich zum vierten Mal.
Diesmal
war als neuer Mitreisender der Ulrich mit dem federleichten 16-Zöller dabei.
16 Zoll und 13 KiIo!
Natürlich
hatte ich auch den 20-Zoll lowrider mitgenommen, denn er wird in Zukunft auf
Hotties Farm stationiert.
So kann man ohne großes Gepäck günstig nach
Südafrika fliegen. Von erfahrenen Beobachtern ist er auch zu mieten. Näheres hier: http://savannah-suntours.com/
Die Farm ist etwas rustikal, aber zweckmäßig mit
viel Platz und ausreichendem Komfort.
Im
Kaktus-Cottage gibt es einen offenen Kamin, drei Betten und natürlich ein Bad
mit Dusche und WC.
Das Rondavel bietet Platz für zwei Leute und hat ein zweckmäßiges Bad mit Dusche und WC.
Vom Aufenthaltsraum gelangt man in das dritte Zimmer, den Lounge-Room. Er bietet Platz für zwei Leute und hat natürlich auch ein Badezimmer.
Der erste Tag auf der Farm ging schon gut los: zum Abendessen wurde gegrillt!
Das ist Hottie, der Grillweltmeister!
Es geht nun los mit der Astronomie!
Die
Dobsons waren schon vorher aufgebaut worden und konnten nach dem Abendessen sofort in Einsatz
gehen.
Die erste Nacht war gleich der Hammer!
Zum Justieren des Telrads wurde Omega Centauri
benützt... schon im Telrad war er flächig zu erkennen! Ohne Telrad natürlich auch!
Der
Anblick dann im 20er lässt einem das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Die Milchstraße, fast im Zenith, warf einen Schatten
und war extrem struktuiert.
In den ersten Nächten versucht man zuerst
immer die Hammerobjekte anzugrasen, um dann die etwas schwierigeren Objekte zu
suchen.
Das war diesmal auch so: der Start immer beim Omega
Centauri, dann zu Centaurus A, gleich in der Nähe die Galaxis 4945,
dann der Spiralplanetary, im Zenith M83, stark
struktuiert mit drei Spiaralarmen, weiter zu M104 und daneben das
"Stargate",
dann das Leo-Triplet und viele Galaxien im
Virgohaufen, weiter zum Kugelhaufen M22, M28 und ein, zwei Dutzend kleinerer
Kugelhaufen im Schützen.
Bevor er untergeht mehrfach Eta Carinae:
Das Bild ist unbearbeitet!
Die kleine Magellansche Wolke und der schönste aller Kugelhaufen: NGC104
Die SQM-Werte lagen immer über 21,50, meist bei 21,70 und auch einmal über 21,90!
Neben der Asrtonomie gibt es natürlch auch noch etwas anderes! Es gibt viele Tiere auf der Farm, nämlich 10 Pferde, 5 Hunde, zwei Schafe, ein Schwein namens Hängebauch, 100 Hühner, einen Strauß, Katzen, Vögel, 160 Bio-Rinder und zwei junge Erdmännchen!
Und es gibt Besuche beim Nachbarn Frikkie, dessen Grillabende schon legendär sind!
Das war mein vierter Besuch beim Hottie, wieder mit den netten Leuten, mit denen ich schon so oft zum Beobachten auf der Südhalbkugel war. Es wird nicht der letzte Besuch gewesen sein, weil ja mein 20-Zöller dort bleibt. Ich denke, das war die richtige Idee, denn die Flugpreise nach Südafrika sind deutlich günstiger als nach Namibia. Das gleiche gilt für Unterkunft und Essen, denn die Preise sind ebenfalls nicht so abgehoben wie in Namibia.
Es war mal wieder so weit: den Himmel beobachten in Südafrika zum Neumond!
Diesmal waren wir wieder zu
dritt mit Patrice, Rainer und ich.
Eine etwas mutige
Angelegenheit, denn Ende März bis Mitte April
kann das Wetter noch
wechselhaft sein.
Mich reizten aber der
Sirius fast im Zenith und Orion, höher stehend als
in Deutschland.
Nach Ende der Dämmerung
dominiert der Eta-Carinae-Komplex und
die Milchstraße kommt bis
Mitternacht so hoch, dass der Skorpion beinahe im Zenith steht. Und das bei
angenehmen Temperaturen: tagsüber um die 30°
und nachts immer noch
gemütliche 13° bis 15°.
Die Anreise verlief schon
anders als gewohnt. Der Rainer flog von München
mit Southafrican Airways,
Patrice und ich von Frankfurt.
Beide Flieger sollten in
kurzem Abstand landen, so dass wir alle zusammen
nach Vryburg/Northwest
fahren konnten.
Eine WhatsApp-Nachricht vom
Rainer warf alle Planungen um!
Sein Airbus hatte
Hydraulikprobleme und konnte nicht starten.
Erst einen Tag später
sollte er Flug stattfinden... was für uns einen Tag Pause
in Johannesburg bedeutete
und Hottie, der Farmer der Astrofarm, musste
einen Tag später zum
Abholen bestellt werden.
Nach Ankunft in
Johannesburg hatten wir viele, viele Stunden Zeit, den Flughafen
und das Hotel kennen zu
lernen.
Erst eine Stunde vor Mitternacht landete
sein Flieger und wir
machten es uns im Hotel gemütlich.
Das Frühstück am Morgen war exzellent und bald kam Hottie mit einem Teil seiner Familie zum Abholen.
Das neue Buch über den Pilanesberg...
Der Transfer zur 400km
entfernten Farm klappte dann aber wie gewohnt!
Wie immer: Zwischenstopp in Potchefstroom zum Mittagessen und Shoppen!
Ein schöner Anblick: der Eingang zur "Stargate-Farm"... wir waren angekommen!
Das Wetter war sehr gut
mit weiß-blauem Himmel und mehr als 30° im Schatten...
wenn es denn welchen gab.
Auf der Farm wurde dann
alles für die kommende Nacht vorbereitet.
Der 20" Dobson wurde
von den umhüllenden Planen befreit, auf die Plattform
getragen, aufgestellt und
justiert.
Das obligatorische Grillfest im Kreise der Familie.
Nach dem abendlichen
Grillen konnte die erste Beobachtungsnacht starten.
SQM: 21,94
Das SQM muss defekt gewesen
sein, denn die erste Messung senkrecht
ergab 22,05! Die folgenden
Messungen bestätigten die sehr gute Durchsicht mit Werten weit über 21,90.
Nicht leicht zu
fotografieren, deshalb bitten wir um Nachsicht!
Die ersten Objekte waren
der Flammen-, der Pferdekopf- und der Orionnebel.
Boah! Der Filterschieber
rupft und klemmt und ruckelt, dass es wenig Spass macht!
Da muss unbedingt
nachgebessert werden.
Die ernste Nacht dauert
erfahrungsgemäß nicht sehr lange, aber bis Mitternacht
hatten wir bestimmt zwei
Dutzend Objekte gesehen.
Zum Abschluss kam dann
Jupiter, der noch sehr hoch stand und extrem blendete!
Bei gutem seeing konnte man
sehr schöne Details und den GRF erkennen, am Himmel allerdings dann nichts
mehr... Zeit, ins Bett zu gehen.
Am zweiten Tag tauschte ich
am lowrider den HC2-Auszug gegen einen
weich laufenden Crayford
aus. Eine Maßnahme, die sich sehr gelohnt hat!
Auch der Filterschieber
wurde verändert, so dass man endlich wieder ohne
Kraftaufwand und Gemurkse
Filterblinken konnte.
Der südliche Himmel ist eine wahre Pracht!
Der Wetterbericht sagte
nach drei, vier sehr guten Nächten starke Bewölkung voraus.
So planten wir eine Tour
zum Pilanesberg, weil Beobachten aussichtslos war.
Das ist ein über 500qkm
großes Reservat, durch das man bequem mit dem
Auto kutschieren kann und
viele Tiere vor die Linse bekommen kann.
Leider wollte das Wetter
auch die nächsten Tage nicht mitspielen, so dass wir
eine Namibia-Tour
dranhängten. Namibia ist von Vryburg mehr als 800km entfernt.
Puh, da stand uns eine sehr
lange Reise bevor!
Der Amarok, genau passend für vier Leute, viel Gepäck und zwei Reserveräder!
Das zweite Reserverad war nötig, denn hinter Upington hatten wir einen Platten!
Die erste Übernachtung in Augrabies.
Der Oranje-Wasserfall in Augrabies stürzt 55 Meter in die Tiefe!
Weiter geht es nach Namibia zum Fishriver-Canyon.
Das war ein abenteuerlicher Astrourlaub mit angenehmen Menschen, sieben guten Nächten und zwei wundervollen, erlebnisreichen Ausflügen!